Hallihallo, mein Name ist Sibeli!
Ich bin ein kleiner Waldgeist, der immer ganz fleissig jeden Tannenzapfen schubst, der ihm vor die Füsschen fällt.
Siehst du die vielen Tannen? Ob gross, ob klein, sie alle waren einmal winzige Samen, die in Tannenzapfen steckten. Sind die Zapfen reif, fallen sie von der Tanne. Hui, dann habe ich etwas zu tun! Und das ist wichtig, denn wenn ich fleissig Tannenzapfen schubse, fallen die Samen aus den Zapfen und verteilen sich überall auf dem Waldboden. So können neue Bäumchen wachsen, hurra!
Ich schubse aber nicht nur Tannenzapfen. Jeden Morgen, jeden Nachmittag und Abend grüsse ich alle Tiere, die an meinem Häuschen vorbei spazieren. Dann lausche ich, was die Bäume erzählen und winke den Feen und Elfen zu. Wird es langsam dunkel, fege ich mein Häuschen sauber und putze Erdreste und Staub von den herumliegenden Steinen. Bevor ich in mein Bettchen hüpfe und schlafen geh, rüttle ich noch ein wenig an den grossen Tannen, damit für den nächsten Tag neue Zapfen am Boden liegen, hihi!
Neulich brauste ein Sturm durch den Wald. Der war so kräftig, es fielen richtig viele Zapfen von den Tannen, direkt vor meine Füsschen. Toll, prima, wieder neue Zapfen schubsen, hurra! Doch dann, auf einmal, wurde es ganz hell im Wald. Oh, war das schön! Es war ein Sternenstaub aus vielen funkelnden und glitzernden Sternchen, der alles so hell erleuchtete. Der Sternenstaub kam immer näher und näher. Es sind nur die kleinen Baumfeen, die auf Sternenstaub schweben können. Doch als der Sternenstaub schon fast bei mir war, sah ich, dass es keine kleine Baumfee war, die auf ihm schwebte. Es war ein Stückchen Wurzelholz mit grünen Blättern und hübschen, violetten Blümchen. Eine fliegende Wunderwurzel?! Hui, war ich aufgeregt, sowas hatte ich ja noch nie gesehen!
Die Wunderwurzel schwebte auf mein Häuschen zu. Als sie mich sah, begann sie, über meinem Kopf zu tanzen: auf und ab und hin und her. Die wollte ich fangen! Ich hüpfte auf und ab und hin und her, aber so schnell ich auch hüpfte, die kleine freche fliegende Wunderwurzel entwischte mir immer wieder. Verflixt und Schotterstein, war die schnell!
Während ich hüpfte und versuchte, die Wunderwurzel zu fangen, schwebte eine kleine Baumfee durch die Tannen, direkt auf uns zu. Aha, also gehörte der Sternenstaub ihr und die fliegende Wunderwurzel hatte ihn stibitzt! Nein, nein, das sei schon alles richtig so, sagte die kleine Baumfee. Die fliegende Wunderwurzel sei nur auf der Suche nach einem Freund. Es sähe ganz so aus, als ob ich das sei. Aber nur, wenn ich der Wunderwurzel auch einen schönen Namen geben würde. Einen schönen Namen? Kein Problem! Und schwuppdiwupp, gab ich ihr den schönen Namen Brusilla.
Jetzt sind Brusilla Wunderwurzel und ich die allerbesten Freunde. Sie wohnt über meinem moosigen Waldhaus und ist immer mit dabei, wenn ich Tannenzapfen schubse, alle Tiere begrüsse, den Bäumen lausche und den Feen und Elfen zuwinke. Wird es Nacht, schwebt Brusilla über meinem Häuschen. Ganz lieb finde ich, dass sie dafür sorgt, dass ihr Sternenstaub dann nicht leuchtet. So wird es dunkel im Wald und die Tiere, die nur in der dunklen Nacht im Wald herumstreifen möchten, fühlen sich wohl.
Meine Freundin Brusilla Wunderwurzel kann zaubern und fliegt wie der Sausewind. Sie spricht nicht wie ich, aber in meinem Herzchen höre und verstehe ich alles, was sie mir erzählt. Besonders gesprächig ist Brusilla Wunderwurzel ja nicht, aber … Moment, jetzt höre ich sie! Sie sagt, ich solle mich auf ihren Rücken setzen. Äh, wozu das denn? Warum? Wieso? Ach, papperlapapp, ich solle nicht fragen, sondern aufspringen und mich festhalten. Ja gut, dann mache ich das jetzt. Also, ich hole Anlauf, ich hüpfe und … hab’s geschafft, bin oben, hurra!
Husch und wusch, jetzt geht es los: Wir fliegen an den Tannen vorbei, mal links, mal rechts, mal rauf, mal runter. Tschüss, mein kleines Häuschen, bis bald! Huch, Brusilla, hier oben zieht’s aber ganz schön! Schau, wir haben gerade den Wald verlassen! Hui, wie aufregend, ich bin auf meiner ersten Entdeckungsreise, JUHUUU !!